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"Hm, ja stimmt, ich erinnere mich...", sagte Jill und fuhr sich nachdenklich mit den Fingern übers Kinn. "Aber ich glaube nicht, dass sie ihn wirklich liebt. Nach zwei Wochen! Kann ich mir nicht vorstellen." Jill schüttelte entschlossen den Kopf. Dann sah sie wieder auf den Brief. "Hast du schon geantwortet, Arti?", fragte sie und ihr Bruder verneinte. Also beschloss Jill, gleich zu antworten, denn mit dem Frühstück war sie sowieso schon fertig. Sie verabschiedete sich von ihrem Bruder und machte sich auf den Weg in den Hufflepuff Gemeinschaftsraum.
Seufzend betrat Natalie die große Halle. Jetzt brauchte sie dringend etwas kalorienreiches zum Frühstück! Vielleicht würde sie diesen Monat endlich mal zunehmen... Sie sah also kurz über die vier Tische hinweg und entdeckte Artemis Spirropoulus, einen Kollegen aus ihrer Quidditchmannschaft, dessen Schwester Jill gerade aufstand und dann auf den Eingang zulief. Die beiden Mädchen begrüßten sich kurz und dann ging Natalie mit Lucy im Schlepptau zu Artemis. "Hey Art!", begrüßte sie ihn und setzte sich neben ihn. Kurz überlegte sie, was sie sich zum Frühstück genehmigen sollte und entdeckte tatsächlich noch ein Tablett mit Bratwürstchen - wunderbar! Die perfekte Mahlzeit für Nat! Also tat sie sich ordentlich auf. Sie aß gerne fettige Sachen, so oft wie möglich, erstens weil es ihr einfach schmeckte und zweitens weil sie immer noch hoffte, endlich etwas auf die Rippen zu bekommen. "Willst du auch eine Bratwurst, Lucy?", wandte sie sich dann an das Mädchen neben ihr.
Artemis lächelte Nat und Lucy an. "Hey ihr zwei!", begrüßte er sie. "Was macht ihr zwei Hübschen denn heute noch schönes?" Er grinste sie an und trank einen Schluck Kürbissaft. "Ich wollte nachher noch mit Mad nach Hogsmeade. Wollt ihr nicht mitkommen?", fügte er hinzu. Er kannte die beiden über seine kleine Schwester, die auch in der 6. Klasse war. Natalie war außerdem auch in Gryffindor. Er fand die beiden wirklich nett. "Wir könnten was Trinken gehen oder so..." Er sah sie fragend an.
Mit äh... Mad was trinken? Natalie starrte Artemis verwirrt an, immernoch die Platte mit Würstchen in der Hand. Da Lucy anscheinend keine wollte, stellte Natalie sie schließlich ab. "Hm, Artemis.", Nat beschloss, einfach ehrlich zu sein. "Maddox, falls du den meinst, hat mich vorhin gefragt, ob ich mit ihm Quidditch spielen will und ich hab abgelehnt, weil ich dachte, er könnte versuchen mich irgendwie vom Besen zu hauen oder sowas. Also wenn ihr befreundet seid, nehm ich an, er ist nett, aber ich glaube nicht, dass er noch allzu gut auf mich zu sprechen ist nach der Aktion - ich bin einfach zu zickig. Und zu dünn.", fügte sie noch etwas verbittert hinzu, ehe sie in ihre erste Bratwurst biss. Maddox hielt sie für total bescheuert, dass stand fest. "Daher ist es wohl besser, ich geh nicht mit was trinken - aber Lucy will bestimmt mit, glaub ich." Natalie lächelte dem Mädchen kurz zu. Vielleicht wäre sie sie dann mal für eine Minute los...
Er legte einen Arm um ihre Schultern. "Ach Kleine, du bist doch wirklich nicht zu dünn!", sagte er lächelnd zu ihr. "Red dir das doch nicht immer ein." Er streichelte ein wenig ihren Arm und sagte dann: "Mad hatte sicher nicht vor, dir irgendwas anzutun beim Quiddtich!", er grinste leicht. "Ich frag ihn nachher mal, ob er was dagegen hat, wenn du mitgehst! Ich würde mich auf jeden Fall freuen." 'Hoffentlich klappt das.. Mad stand doch schon letztes Jahr auf sie..', dachte er sich.
Natalie fand es zwar unheimlich nett, dass Artemis das sagte, aber sie wusste, dass es nicht stimmte. Sogar die Hauselfen hielten sie für magersüchtig! Aber die Worte über Mad beruhigten sie und dass er fragen würde, ob es ihm was ausmachte, fand sie auch nett. Hoffentlich hielt Mad sie nicht für allzu zickig! Er sah echt gut aus. Und laut Artemis war er sehr nett... nun ja, sie würde es bald wissen. "Okay, fragen kannst du ja mal. Wer weiß, was er sagt.", stimmte sie daher zu und löste sich dann wieder aus Artemis' Arm. Sie schaufelte sich schnell die zweite Bratwurst rein und nahm sich dann noch zwei Scheiben Fleischkäse, den sie pur aß - außerdem schenkte sie sich Kakao ein. "Mad hat mir Verwandlung erklärt. Ich kann es ausnahmsweise mal.", fuhr sie dann fort.
Maddox war gerade auf dem Weg in seinen Gemeinschaftsraum, als er durch die große Tür seinen Freund Artemis in der Großen Halle sitzen sah. Also betrat er diese und ging langsam auf den Tisch zu. Er hörte, dass es draußen stürmte und regnete und freute sich, dass er im warmen Schloss war.. Er ließ sich neben Art nieder. "Hey Art! Immernoch am frühstücken? Ich bin schon seit 7 Uhr wach und war sogar schon in der Bibliothek!", erzählte er stolz und bemerkte erst dann, dass Artemis sich gerade mit Natalie Bleaucher unterhielt. "Ohh...hi", sagte er kurz und war dann still. Artemis begrüßte ihn und fragte dann, ob es ein Problem für ihn sei, wenn Nat später mit ihnen nach Hogsmeade käme. Maddox sah Nat lächelnd an. 'Bestimmt hat sie ihn gefragt ob sie mitkommen darf, weil ich auch mitgehe..', überlegte er sich. "Klar kann sie mitkommen!", sagte er dann. "Das wird sicher lustig."
Géraldine beobachtete das Treiben in der Halle und biss geistesabwesend in ein Croissant, das sie zuvor dick mit Pflaumenmus beschmiert hatte. Für einen Sonntagmorgen war schon erstaunlich viel los und es schienen sich alle irgendwo zu verabreden, wie sie aus dem Gespräch zwischen Natalie und Art heraushörte, die ganz in ihrer Nähe saßen. Als es schließlich um Quiddich und Natalies Befürchtungen bezüglich eines jungen Mannes ging, musste Géraldine mit den Augen rollen. Was war Quiddich doch für ein primitives Spiel, wenn die Leute schon Angst davor hatten, von Klatschern getroffen zu werden!
Danach trank sie einen Schluck von ihrem café au lait und dachte an ihre Funkellösung, die gemütlich hinter dem Wandspiegel im vierten Stock vor sich hinbrodelte und der nur noch die Blutblasenschote fehlte, ehe sie, gemixt mit ein wenig Butterbier ein besonderes Getränk für ihre nächste Party im Gemeinschaftsraum der Gryffindors abgeben würde.
"Hey ihr zwei, habt ihr was dagegen, wenn ich mitkomme? Mir sind die Gürteltiergallen ausgegangen und ich will nicht alleine nach Hogsmeade laufen."
Lucy folgte brav ihrer Freundin Natalie und beobachtete neidisch, wie diese genüsslich eine Bratwurst verspeiste. Sie selbst war wieder mal auf Diät und musste sich mit einem Stück Knäckebrot zufrieden geben. Buhuhuhuhuhuhuu, war das ungerecht!! Wieso konnte siese blöde Kuh so viel essen und nahm trotzdem nicht zu?? Auf Natalies Frage schüttelte sie nur traurig den Kopf und tat so, als würde sie das Gespräch zwischen Artemis und Nat nicht im geringsten interessieren.
Als Artemis sie dann wegen ihrer angeblich zu dünnen Figur tröstete, hätte Lucy Natalie an die Gurgel springen können! Musste sie einem das auch noch so dreist unter die Nase reiben und dann auch noch die Mitleidsnummer abziehen, damit Artemis sie tröstete?!?! Warum ignorierte er Lucy eigentlich? Sie saß doch auch da! Und warum umarmte er sie nicht auch mal?! Sie fühlte sich wie Luft zwischen den beiden, was auch nicht besser wurde als diese Géraldine dazu kam, diese Schlampe, die allein schon durch ihren Namen, ihre dunkle Stimme und diesen Akzent, der einen ganz verrückt machen konnte, die Schau stehlte. Dann war sie auch noch gut in der Schule und sah gut aus! Und war Französin! Und sie besaß die Dreistigkeit, Lucy ebenfalls zu ignorieren, wie man an den Worten "hey ihr zwei" hören konnte. Das war alles zu viel für Lucys kleines Herz und so sagte sie so theatralisch wie sie konnte:
"Oh, geht ruhig ohne mich. Mir ist so schwindelig. Huch! Ich hoffe, ich falle nicht noch um. Nein, ich muss mich hinlegen!" Vielleicht bot ihr Artemis ja an, sie bis zum Gemeinschaftsraum zu begleiten oder gar Maddox. Er würde sie in seinen starken Armen halten, wenn ihre Kräfte schwinden würden und ...
Ehe Natalie wusste, wie ihr geschah, saß Maddox neben Artemis, begrüßte sie und bestätigte dann auf Artemis' Frage, dass es gar kein Problem sei, wenn sie mit nach Hogsmeade käme. Natalie lächelte Maddox erleichtert an. Er schien sie doch nicht für sooo zickig zu halten, wie sie gedachte hatte. Gerade, als sie etwas antworten wollte, mischte sich von der Seite Géraldine in das Gespräch ein und Natalie sah sie überrascht an. Etwas irritiert, dass sie Natalie, Maddox, Lucy und Artemis mit 'Ihr zwei' angesprochen hatte, runzelte Natalie die Stirn. Im nächsten Moment quatschte sie aber noch etwas über Gallen und daraus schloss Nat, dass sie einfach in Gedanken schon beim nächsten Zaubertrank und daher nicht ganz klar denkend war - Natalie musste grinsen. Bei den Lehrern war Géra die liebe Vertrauensschülern, bei den Schülern die, die liebend gern Tränke zusammen mixte und sie damit alle benebelte. Nicht ganz seriös, aber lieber so, als so arrogant und von oben herab wie Chayenne oder Mia. "Klar kannst du mitkommen, Géra - wir würden uns freuen!", antwortete Nat ihr daher lächelnd und langsam begann sie sich richtig auf den Nachmittag zu freuen. Maddox, Artemis, Géra, sie selbst - und Lucy. Die hatte sie ja voll vergessen... Doch genau in diesem Moment laberte Lucy irgendwas von wegen schwindlig und hinlegen. Natalie starrte sie an. "Oh je!", sagte sie etwas besorgt, denn auch wenn das Mädchen nervte, wollte Nat doch nicht, dass es ihr schlecht ging. "Dann ist es vielleicht echt besser, wenn du dich in den Schlafsaal legst. Oder geh mal zum Krankenflügel, vielleicht haben die was gegen Kreislaufbeschwerden?", schlug Nat daher vor und warf Lucy einen mitleidigen Blick zu.
Artemis sah zu Lucy. Er bemerkte erst jetzt, dass er sie die ganze Zeit ignoriert hatte, weil er so in das Gespräch mit Natalie vertieft war und sie ihm leid tat, dass ihr jeder eine Magersucht einreden wollte. "Ist dir schwindelig?", fragte er sie besorgt. "Soll nicht besser jemand mitgehen? Sonst kippst du nachher wirklich noch um!" Er lächelte sie an. Sie war schon ganz süß, jedoch war er im letzten Jahr mit einem Mädchen zusammen gewesen, die eine Klasse unter ihm war und an diese Beziehung hatte er nur Schmerzhafte Erinnerungen. Deshalb hatte er sich geschworen, nur noch mit Mädchen aus seinem Jahrgang etwas anzufangen. Aber wenn er Lucy bis zum Krankenflügel brachte, hatte das ja nichts zu bedeuten! "Soll ich dich begleiten?", bot er ihr schließlich an. "Ihr könnt ja schon vorgehen nach Hogsmeade, wenn ihr wollt. Ich komme dann nach, wenn es Lucy wieder besser geht.", sagte er dann zu Natalie, Maddox und Géraldine.
Géraldine traute ihren Ohren nicht, als schließlich diese dämliche Lucy ihren Mund aufmachte. Was machte die eigentlich hier bei ihnen? Hatte sie keine anderen Freunde, die sie nerven konnte?! Die ganze Zeit über hatte Lucy den anderen mit hin- und herhuschenden Augen gelauscht, ihren Umhang mit Rührei bekleckert und ihre Mundwinkel waren immer mehr in Richtung Bauchnabel gerutscht. Kurz: Sie wirkte nicht kränklich. Peinlich, wie sie jetzt "huch" und "ich hoffe, ich kippe nicht um" sagte und dazu mit den Armen wedelte. "Komisch, bevor ich hergekommen bin, gings dir aber noch richtig gut", stichelte Géraldine und trank energisch ihren Café aus.
Géra konnte Lucy schon seit einigen Jahren nicht mehr leiden. Lucy hatte sie in der 3. Klasse ziemlich ausgenutzt und sie, nachdem sie die Prüfungen bestanden hatte, wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen und soagr angefangen, sie zu mobben. Natürlich hatte sie sie anhand ihres minimalen Akzents aufgezogen und ihn selbstverständlich total übertrieben. Als ob sie kein normales Englisch könnte!
Oh nein, Artemis glaubte diesen Quatsch auch noch! Jetzt ließ sie ihn so schnell nicht mehr los....
Professor Nixon beendete ihr Frühstück und sah sich in der Großen Halle um. Einige Schüler redeten miteinander, andere lasen Briefe, die sie soeben von ihren Eulen erhalten hatten. An einem Tisch entdeckte sie einige Gryffindor, Hufflepuff und einen Ravenclaw aus der 7., die sich gerade unterhielten und ein Mädchen besorgt ansahen. Professor Nixon stand auf und ging gemächlich zu der Gruppe hinüber. "Guten Tag!", begrüßte sie sie freundlich. "Was ist denn hier los? Geht es dir nicht gut?" Sie sah Lucy fragend an. "Du solltest besser in den Krankenflügel gehen! Ich werde dich begleiten." Sie hielt Lucy die Hand hin und wartete darauf, dass diese sie annahm. "Ihr könnt ja schonmal nach Hogsmeade gehen!", sagte sie dann zu Natalie, Maddox, Géraldine und Artemis.
~ Olympia Nixon ~ 26 Jahre ~ Wahrsagen ~ Hufflepuff ~
JAaaaaaaaaaaa, endlich bekam sie die Aufmerksamkeit, die sie sich schon die ganze Zeit gewünscht hatte. Alle sorgten sich um sie, alle tauschten besorgte Blicke und Artemis wollte sie sogar in den Krankenflügel begleiten!!! Nun ja, sie hätte sich zwar noch mehr gefreut, wenn es Maddox gewesen wäre, aber Artilein war ja auch nicht schlecht. Er sah gut aus, er war beliebt und hatte gaaaaanz viele tolle Kontakte! Wenn sie nicht die Kranke gespielt hätte, wäre sie am liebsten vor Feude in die Luft gesprungen.
Géraldine musste natürlich ihren Senf dazugeben, doch Lucy tat so, als ob sie sie nicht gehört hätte.
Sie wollte "Danke, wie nett, dass du mich begleitest" sagen, doch in diesem Moment hörte sie eine Stimme hinter sich, die ihr das Herz in die Hose rutschen ließ.
DAS DURFTE DOCH NICHT WAHR SEIN!!!! Einmal hatte sich ihrer einer erbarmt und dann auch noch Artemis, dann kam diese blöde Wahrsagetussi angeschwänzelt und machte ihr alles kaputt!!! Buhuhuhuhuhuuuuuuuuuu
Sie hauchte noch "danke, ein andermal vielleicht" in Artemis Richtung und ging dann geknickt mit Professor Nixon zum Krankenflügel.
Nachdem Artemis Lucy besorgt angeboten hatte, sie zu begleiten - und nachdem Géraldine einen ziemlich unfreundlichen Kommentar gemacht hatte, wie Nat fand - kam glücklicherweise Professor Nixon zu ihrem Tisch und erkundigte sich nach ihrem Problem. Nachdem Natalie ihr die Situation geschildert hatte, beschloss diese ebenfalls, dass es besser wäre, wenn Lucy sich kurz untersuchen ließ und zack - schon waren die beiden auf den Weg in den Krankenflügel und Natalie konnte den Eindruck nicht loswerden, dass Lucy ziemlich... irgendwie enttäuscht geschaut hatte. Etwas irritiert dachte sie an Géras Kommentar... könnte es sein... nein, Schwachsinn. Sie klatschte in die Hände. "Nun gut, seid ihr alle fertig? Ich muss mir noch einen Umhang anziehen. Du auch, Arti? Dann können wir zusammen zum Gemeinschaftsraum."
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