Hier können Schüler aus verschiedenen Häusern ihre Freizeit gemeinsam verbringen.

Gefolgt von Mia betrat sie den Gemeinschaftsraum, ging zu einer der gemütlichen Ecken und ließ sich auf einen der Sessel fallen. Sie streifte ihre hohen Pumps ab und legte dann ihre Beine über die Armlehne. Plötzlich ertönte von neben an ein lautes Schnurren und im nächsten Moment strich Crispin um den Sessel herum.
"Ah, da ist der Dicke ja!", rief Chay erleichtert und im nächsten Moment war Crispin auf ihren Schoß gesprungen und hatte sich zusammengerollt.
"Du, Mia, um auf das Duellieren zurückzukommen... meinst du nicht, wir könnten es sogar durchkriegen, irgendwie so einen Club oder sowas zu gründen?", sagte sie dann nachdenklich und verzog den Mund, während sie ihre Chancen überlegte, Professor Rewards von so etwas überzeugen zu können. Professor Cato könnte aber bestimmt ein gutes Wort für ihre Idee einlegen...

Mia setzte sich neben Chayenne in einen Sessel und zog die Knie an den Körper. "Auf einen Versuch kommt es auf jeden Fall an, oder etwa nicht?", meinte sie. "Aber wer will schon ein Duell mit dir? Du gewinnst doch sowieso immer!", setzte sie grinsend hinzu. Sie erinnerte sich an ihr erstes Duell gegen Chayenne, bei dem sie kläglich gescheitert war. Jedoch waren die beiden seit dem Tag beste Freundinnen.

"Hm, schon.", stimmte Chayenne zu und überlegte sofort, wie sie es schaffen könnte, das Ganze Professor Cato schmackhaft zu machen.
Von dem Lob ihrer Freundin war Chay sichtlich geschmeichelt, aber auch etwas verlegen.
"Das ist nett, dass du das sagst Mia, aber so ist es nicht. Ich hab auch schon verloren. Es macht mir einfach Spaß." Außerdem hatte sie gar nicht mal vor, sich dann mit allen zu duellieren, nein, es sollte vordergründig um ein bisschen Training gehen...
"Mach mal das Radio an.", sagte sie schließlich und Mia beugte sich zur Seite, um an dem Kopf zu drehen.
"Waaaah, das ist mein Lieblingslied!", rief sie, als sie die Musik erkannte, und sprang auf, was Crispin mit einem beleidigten Maunzen quittierte.
"Komm, wir tanzen!", sie zerrte Mia hoch und begann dann, wild hin und her zu tanzen, die Drittklässler ignorierend, die in der Mitte des Raumes saßen und sie anstarrten.

Mia lachte nur und tanzte mit Chayenne durch den Raum. Einige Schüler, die gerade versuchten zu lernen sahen sie genervt an, sagten jedoch nichts. Als das Lied vorbei war, ließ sich Mia wieder in den Sessel fallen und sah Chayenne an. "Sollen wir los nach Hogsmeade? Ich wollte noch in den Honigtopf.", sagte sie zu ihr. Mia liebte die Süßigkeiten aus dem Honigtopf und hatte immer einen kleinen Vorrat davon in ihrem Nachttisch.

"Hogsmeade? Jetzt schon?" Chayenne überlegte kurz.
"Es ist noch echt früh, aber von mir aus können wir los. Ich müsste nur noch schnell hoch in den Gemeinschaftsraum einen warmen Umhang holen und Stiefel anziehen - denn in den Pumps kann ich momentan nicht vor die Tür."
Mia bestätigte, dass sie ebenfalls noch etwas holen müsse und so verließen die Freundinnen, Chayenne mit Crispin auf dem Arm, den Gemeinschaftsraum.
Chayenne eilte nach oben, zog sich Stiefel an und den Umhang über, setzte Crispin auf ihr Bett, wo er sich sogleich einrollte, und rannte dann wieder nach unten.
Mia wartete, ebenfalls warm eingehüllt, schon auf sie und dann machten sich die beiden lachend und kichernd auf den Weg nach Hogsmeade, wo Mia geradewegs auf den Honigtopf zusteuerte.

tbc. Honigtopf

Noch ziemlich müde ließ Sharija sich auf einen Sessel in der Ecke fallen, schloss die Augen und seufzte. Sie war erst vor einer Stunde oder so aufgestanden, hatte geduscht und sich etwas angezogen, in der Großen Halle vom Mittagessen ein paar Brötchen mit kaltem Braten mitgehen lassen und hatte vor, sich jetzt genau diese zu Gemüte zu führen. Zudem hatte sie eines ihrer Lieblingsbücher mitgenommen und sie freute sich sehr darauf, darin zu stöbern und dabei an ihrem Weckchen zu kauen.
Außer ihr war eigentlich kaum jemand in dem großen, gemütlichen und verwinkelten Raum. Nur hinter der einen Ecke ein paar Drittklässlerinnen, die fürchterlich kicherten und kieksten. Sharija überhörte sie aber gekonnt und begann, sich in ihr Buch zu vertiefen, während sie nach ihrem Essen griff.

Soviel zum Thema vertiefen, denn gerade, als Sharija die ersten Seiten umgeblättert hatte, betrat Marc-der-Schwätzer den Gemeinschaftsraum, steuerte direkt auf sie zu und pflanzte sich neben sie.
"Hey Marc und danke.", begrüßte Sharija den Hufflepuff. Eigentlich mochte sie ihn irgendwie sogar, denn wo Marc war, da war auch viel Spaß.
"Ja, eigentlich schon, und bei dir? Glaubst du, es gibt dieses Jahr wieder einen Weihnachtsball?", fragte sie ihren Mitschüler neugierig. Es war zwar noch etwas hin, aber trotzdem war Sharija schon ziemlich gespannt.
"Auch mal beißen?", fügte sie hinzu und hielt Marc fragend ihr Bratenbrötchen hin.

"Joah, bei mir is auch alles klar. Bin nur etwas müde, weil ich den halben Tag Hauself bei Professor Rewards spielen musste. Strafarbeit, wie immer... Du glaubst gar nicht, wie viele Bücher es bei der abzustauben gab, gefühlte 1000 Stück und alles ohne Zauberstab. Jaaa, das ist anstrengend..."
Dann kam Sharija auf das Thema Weihnachtsball zu sprechen.
"Ja, ich denke schon, dass es den gibt. Aber ich gib dir einen Tipp, wenn du mit mir hingehen willst, musst du dich beeilen. Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, wenn du verstehst, was ich meine. Aber ein Sonnenschein wie du, findet auch schnell jemanden.
Nein danke, lass mal, ich steh nicht so auf Braten."

Sharija musste bei Marcs Antwort schallend lassen.
"Danke Kleiner, aber ich glaube, ich geh lieber mit jemandem in meinem Alter hin.", sagte sie zwinkernd und biss wieder in ihr von Marc abgewiesenes Brötchen. Ts, der Junge hatte keinen Geschmack...
"Hast du noch Hausaufgaben zu machen?", fragte sie schließlich, um das Gespräch nicht einschlafen zu lassen. In dem Moment flog aber wieder die Tür des Raumes auf und eine Viertklässlerin aus Hufflepuff stürzte in den Raum. Aufgeregt rannte sie zu den anderen Mädchen im Raum und berichtete, dass Hufflepuff mit 40 Punkten im Rückstand sei, weil ein Zweitklässler gerade in der Eingangshalle ordentlich getadelt worden war.
"Oh je. Tut mir Leid für dich.", sagte sie zu Marc, da dieser ja auch in Hufflepuff war.

"Dass du die ZAGs bestanden hast, fällt mir auch schwer zu glauben.", erwiderte Sharija trocken. Sie hatte nicht wirklich Verständnis für Marcs Gleichgültigkeit, aber naja. So war er nunmal. Aber Shari konnte einfach nicht nachvollziehen, wie jemand seine Zukunft mit so schlechten Leistungen und so viel Faulheit wegwerfen konnte!
Da sie nicht recht wusste, was sie noch sagen sollte - irgendwie lag ihr der Umgang mit Marc nicht sooo - steckte sie ihre Nase wieder in ihr Buch. Auf Parties oder ähnlichem, ja, da war Marc der Knaller schlechthin, aber was sollte sie sonst mit ihm reden?
Naja, vielleicht fiel ihm ja noch etwas ein.

Zwischen den beiden machte sich plötzlich Schweigen breit. Vor allem, weil Sharija nicht so gesprächig war und demonstrativ in ihr Buch schaute. Dabei kaute sie immer noch auf ihrem Brötchen rum und der Bratengeruch machte ihn langsam wirklich hungrig... Es war zwar noch etwas zu früh für ein Abendessen, aber ein kleiner Snack war vielleicht drin. Marc sprach:
"Ey, du Sharija, ich lass dich dann mal, ne. Ich will dich nicht mit dem Ding da aufhalten und außerdem hab ich jetzt auch Hunger. Wir sehen uns demnächst ja vielleicht wieder, ne? Spätestens beim Weihnachtsball, und nicht vergessen, man kann sich nie früh genug umsehen. Kannst ruhig drauf zurückkommen. Ich kann bestimmt was einrichten."
Noch bevor sie antworten konnte, war er auch schon zur Tür raus und ließ sie mit einem verblüfften Gesichtsausdruck zurück.

tbc. Treppenhaus 7. Stock

Kurz darauf verabschiedete Marc sich auch schon. Naja, war vielleicht besser so, aber etwas schade fand Sharija es dennoch. Wenigstens konnte sie sich jetzt auf ihr Buch konzentrieren.
Allerdings gelang ihr das nicht mehr recht, denn während sie auf ihrem Brötchen rumkaute, überlegte sie sich, mit wem sie tatsächlich zum Ball gehen sollte. Gut, noch war es ziemlich lange dahin, aber wie Marc schon sagte - man konnte sich nie früh genug umsehen... Vielleicht sollte sie einfach jemanden aus ihrem Jahrgang fragen. Sie hatte doch auch männliche Freunde, Himmel!